Wir haben es geschafft: Der Westen Islands
Ausgeruht und mit frisch gewaschenen Klamotten starten wir in den Tag. Die Sonne scheint durch die großen Fenster des Cottage und wir werden ganz wehmütig bei dem Gedanken, uns von der bisher besten Unterkunft Islands zu trennen. Das Eyvindartunga Farm Cottage war für uns wirklich wie ein kurzes Zuhause, doch unser nächstes Ziel steht bereits fest: Es geht zur Halbinsel Snæfellsnes nach Arnarstapi, in den Westen von Island.
Dass drei Wochen auf Reisen nicht nur Sonnenschein und Leichtigkeit sind, war uns natürlich bewusst. Trotzdem haben wir am gestrigen Tag ganz besonders gespürt, dass uns das stetige Packen, die Ungewissheit der nächsten Unterkunft und der enge Raum müde machen und haben deshalb den Tag in unserer Unterkunft verbracht. Island ist halt nicht nur eine Sightseeing-Reise, sondern auch eine Reise zu uns selbst.
Unsere Unterkunft war sauber, wir hatten schnelles WLAN und sogar eine Waschmaschine und einen Trockner. Nach über einer Woche auf Reisen sind diese Dinge wirklich Gold wert. Auch getrennte Zimmer taten nach den vielen Tagen auf engstem Raum gut. Draußen stürmte es den ganzen Tag, doch im kleinen Cottage auf dem Berg ist uns wohlig warm und während der Tag langsam zu Ende ging, dösten wir vor uns hin, schauten Filme und lagen einfach nur auf der Couch.
Gerade wenn man mehrere Wochen auf Reisen ist, gibt es zwischendurch Momente, in denen sich jeder einfach mal für eine Weile in sich selbst zurückziehen möchte. Wir bemerken, dass ein Ausflug dann keine gute Wahl ist, sondern dass man diesem Bedürfnis nach Ruhe nach gehen sollte. Je weiter wir von Zuhause weg sind, desto mehr denken wir über Dinge nach, die uns schon lange auf dem Herzen liegen und finden in Island immer mehr zu uns selbst.
Nachdem wir Kraft getankt haben, ist unser erster Halt an diesem Tag der Nationalpark Þingvellir, wo zwei tektonische Erdplatten auseinanderdriften und eine Erdspalte entstanden ist. Wir waren 2019 bereits hier und entscheiden uns deshalb dazu, dieses Mal von der anderen Seite den Nationalpark zu betreten. Auf unserem Weg liegt der aus dem Gestein fließenden Öxarárfoss.
Entlang des Hvalfjörður fahren wir an Bergen vorbei, an denen Pyrolite abgebaut wird und sind für viele Kilometer das einzige Auto auf den Straßen. Nach dem Fjord folgen wir wieder der Ringstraße 1 und erreichen schließlich den Westen Islands: die Steilküsten in Arnarstapi.
Vor uns ragt der Snæfellsjökull hinter den Bergen hervor und seine schneebedeckte Spitze wird von der Sonne angestrahlt. Wir fahren wieder 130 Kilometer zurück und lassen den Westen hinter uns, legen aber noch einen Halt am Rauðfeldsgjá Gorge ein.
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